„Du hast wohl zu viel Zeit“ oder „Hast du am Wochenende nichts Besseres zu tun?“ Über diese und andere Sprüche sind die Helferinnen und Helfer des Lübbener Ortsverbandes des Technischen Hilfswerkes schon lange erhaben. Denn sie haben wohl etwas Besseres zu tun – nämlich technische Hilfe im Notfall zu leisten.
Egal wann, egal wo und egal für wen. Im Katastrophenfall auch für diejenigen, die sich nicht vorstellen können, in ihrer Freizeit ehrenamtlich und unentgeltlich unterwegs zu sein. Und das tun sie gerne, in der Spreewaldstadt schon seit 20 Jahren. Denn in die Reihe derjenigen, die in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag feiern, reiht sich auch der Ortsverband Lübben des Technischen Hilfswerkes ein.
Am 18. Dezember 1992, wurde er im damaligen „Strandcafe“ aus der Taufe gehoben.
10 Freiwillige hatten sich damals dazu entschlossen, den Katastrophenschutz im Landkreis Dahme-Spreewald als ehrenamtliche Helfer zu unterstützen. Leider kann der Ortsverband heute nicht mehr auf die aktive Hilfe der Gründungsmitglieder zurückgreifen. Aber ihre Erfahrungen geben sie denen, die am 8. Dezember im Gasthaus „Haus Burglehn“ feierlich das Jubiläum begehen und im Sommer bereits auf die Schlossinsel zu „Lübben macht blau“ eingeladen hatten, gern weiter.
„Rolf Quasdorf und Jürgen Bethge haben uns einen guten Weg bereitet“, so Ronny Schulz, der seit 2007 den im wahrsten Sinne des Wortes jungen Ortsverband leitet. Denn mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren finden sich heute im Domizil des Ortsverbandes in der Berliner Chaussee 20 in der Spreewaldstadt knapp 60 Männer und Frauen sowie Jugendliche ein um sich regelmäßig Wissen anzueignen und praktisch umzusetzen um im Katastrophenfall technische Hilfe leisten zu können.
Untergebracht war vor 20 Jahren der Ortsverband in ehemaligen Gebäuden der Zivilverteidigung des Landkreises Dahme-Spreewald in der Friedrich-Ludwig-Jahnstraße. Haben sich die Helferinnen und Helfer 1993 über das erste Fahrzeug für ihren Ortsverband gefreut, so sind die Lübbener heute im Besitz moderner Fahrzeug- und Maschinentechnik, die in einer Vielzahl von Einsätzen dankbare Hilfe geleistet haben.
„Die Lübbener und Einwohner im Landkreis erinnern sich sicher an die zahlreichen Schäden durch Sturm und Regen zwischen 2002 und 2012. Die Helfer des Ortsverbandes haben Keller ausgepumpt und Bäume von Grundstücken und Straßen geräumt“, erinnert sich Ronny Schulz.
ber auch weit über die Grenzen des Landkreises und des Landes Brandenburg sind die Lübbener THW-Helfer in ihren blauen Uniformen und mit ihren Fahrzeugen unterwegs. Wem sind nicht die Bilder des Oderhochwassers oder an der Schwarzen Elster und an der Elbe in Erinnerung?
Mit Tränen in den Augen und großer Dankbarkeit haben Brandenburger und Sachsen bzw. Anhaltiner den Spreewäldern und anderen THW-Mitgliedern Anerkennung für ihre Einsätze und vor allem ehrenamtliche Hilfe gezollt. „Wir zählen die Stunden, in denen wir ausrücken und helfen eigentlich nur für die Statistik“, erzählt der Lübbener Ortsbeauftragte. „Und auch die Familienangehörigen leben mit dem und für das THW“, so Ronny Schulz. Ein großer Dank gilt deshalb auch ihnen wie den Arbeitgebern der Helfer. Denn ohne die Freistellung von der beruflichen Tätigkeit wäre das Engagement der Ehrenamtler nicht möglich.Erst im Februar diesen Jahres haben der Landkreis Dahme-Spreewald und die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk eine Vereinbarung geschlossen, um die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Katastrophenschutzes noch enger zu gestalten.Freiwillige sind dafür jederzeit herzlich willkommen, insbesondere wenn sie spezielle berufliche Fähigkeiten oder Qualifikationen haben.Denn insbesondere im Bereich der Bergung haben die Lübbener noch etwas Nachholebedarf und würden sich über Elektriker o.a. Fachkräfte freuen. Im Gegenzug können aber auch Qualifikationen beim THW erworben werden, z.B. zum Schweißen oder für die Prüfberechtigung von Elektroanlagen, die für den einen oder anderen Beschäftigten als auch seinen Arbeitgeber wertvoll sein können.
Wer sich über den Ortsverband näher informieren möchte kann das auf seiner Internetseite tun unter www.ov-luebben.thw.de oder einmal spontan zum Dienst in die Berliner Chaussee kommen. Die Termine sind ebenfalls im Internet zu finden. Auch die Mädchen und Jungen in der Jugendgruppe sind mit Freude und Einsatzbereitschaft dabei. Der Spaß und gemeinsame Ausflüge oder der Besuch von Veranstaltungen kommen dabei nicht zu kurz. Denn Hilfe leisten ist Herzenssache.Im Januar 2013 wird es dann auch eine Mini-Gruppe geben, in denen bereits die Kleinsten im Kindergartenalter an dieses Thema herangeführt werden.Ronny Schulz dankt den vielen anderen Mitbegründern und früheren Ortsbeauftragten und kann ruhigen Gewissens sagen, dass auf die Helferinnen und Helfer Verlass ist.