Dahme-Spreewald-Wehren fit für die Waldbrandsaison

Ein Waldbrand aus Richtung Neusorgefeld sowie Schwarzenburg droht auf Walddrehna (Heideblick) überzugreifen. Im Wald an der ehemaligen Kaserne werden sechs Menschen vermisst. Bei dem Einsatz droht Wasserknappheit. Dieses Szenario proben am Freitagnachmittag Helfer von Feuerwehren aus dem Landkreis Dahme-Spreewald und des Technischen Hilfswerkes (THW).

„Insgesamt werden mehr als 220 Leute mit 30 Fahrzeugen im Einsatz sein“, kündigt Kreisbrandmeister Horst Starke vor dem Einsatz an. Der Übungsleiter koordiniert den Einsatz vom Sportlerheim am Sportplatz aus.

Um 16.22 Uhr wird der Alarm ausgelöst. Kurz darauf wird klar, dass das Feuer an der Walddrehnaer Pilzheide nicht nur eine Wandergruppe bedroht, sondern auch gefährlich schnell in Richtung des Heideblick-Ortsteiles brennt. Bereits um 16.30 Uhr ist die Wehr mit dem kürzesten Anfahrtsweg vor Ort. „Wir stellen nun die Gefahrenlage fest“, meldet Walddrehnas Ortswehrführer Frank Trappe der Leitstelle per Funk. Auch die Einsatzkräfte aus Gehren, Wüstermarke und Bornsdorf treffen ein.

Wasserknappheit

Wie es das Szenario vorsieht, wird an den beiden Brandherden schnell klar, dass akute Wasserknappheit besteht. Horst Starke setzt von der Leitstelle aus die Brandschutzzüge in Kenntnis, die für einen solchen Fall aus dem gesamten Landkreis Dahme-Spreewald zusammengezogen werden. Um 16.39 Uhr macht sich die Kolonne auf den Weg. „Wir haben die Fahrzeuge, unter anderem aus Lübben, zuvor an der Justizvollzugsanstalt Duben zusammengezogen, um die Übung schneller abwickeln zu können“, erklärt Starke die Vorgehensweise.

Etwa 20 Minuten später erreicht ein Feuerwehrauto nach dem anderen den Einsatzort. Schließlich sind es 30, die vor den mehreren brennenden Waldflächen versuchen, dem fiktiven Feuer Herr der Lage zu werden. Auch vier Fahrzeuge des THW treffen kurz nach 17 Uhr ein.

THW nach Neusorgefeld

Dirk Felix von der Gehrener Feuerwehr erklärt den Helfern vom Technischen Hilfswerkden Weg ins Nachbardorf Neusorgefeld. Dort lösen die Techniker mit ihrer Ausrüstung schnell das Wasserproblem. Im etwa zwei Kilometer entfernten Ort wird mit mehreren Pumpen der Feuerlöschteich angezapft und der Einsatzort mit zusammengekoppelten Schläuchen erreichbar gemacht.

„Nicht nur der Funkverkehr soll geübt werden, sondern auch, wie sich die Leute untereinander verstehen und ergänzen“, erklärt der Kreisbrandmeister. Kurz darauf steht die Wasserversorgung wieder. Feuerwehrleute aus Walddrehna kümmern sich mit anderen Wehren um den Wald in Richtung Neusorgefeld.

David Hilpert und Matthias Trappe zielen mit den Schläuchen in Richtung Wald. „Hier wäre heute kein Feuer durchgekommen“, sagt Trappe und blickt über die mit Einsatzkräften voll besetzte Straße an dem Waldstück.

Suche nach Vermissten

„Vermisste Personen haben Priorität“, tönt es etwa 100 Meter weiter aus dem Funkgerät von Luckaus Stadtbrandmeister Gerd Walter. Längst schon sind zwei Motorradfahrer und mehrere Dutzend Feuerwehrleute auf der Suche nach den Vermissten. Die Luckauer Wehr kümmert sich mit reichlich Wasser um die Waldfläche, in der die Wanderer vermutet werden. Kurz darauf werden die drei Gehrener gefunden und betreut.

„Ich weiß zwar nicht, welche Feuerwehr mich gefunden hat, bin aber froh, dass es vorbei ist“, so Fred Bauer. Der Gehrener spielte eines der Opfer an diesem Tag. Doch noch werden drei Kinder in dem alten eingequalmten Stabsgebäude der ehemaligen Kaserne vermisst. Feuerwehrleute aus Schulzendorf, Wildau, Zeuthen und Miersdorf retten die Personen schließlich aus der dritten Etage. Um 18.20 Uhr ist der Brand in den anliegenden Waldstücken gelöscht.

„Für die späte Stunde ist heute alles optimal gelaufen“, zieht Klaus Speiler, stellvertretender Gemeindebrandmeister in Miersdorf bei Königs Wusterhausen, ein erstes Fazit. Alle Ziele seien mit „der Suche nach Vermissten, den Bränden und der Koordination der vielen Wehren erfüllt worden“.

Schiedsrichter zufrieden

Auch Schiedsrichter Eberhard Relitz zeigt sich zufrieden. „Die Leute haben sich heute gut auf die Waldbrandsaison vorbereitet“, sagt der Beobachter aus Mittenwalde.
Von Henry Blumroth

Die Auswertung der Übung findet gemeinsam mit allen Beteiligten in den nächsten Monaten statt.

Quelle: Lausitzer Rundschau


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